Pickware Blog
Versand
| 06.04.2023

Experteninterview DHL: Nachhaltiger Versand dank durchdachter Nutzung von Versandmaterialien

DHL ist einer der weltweit führenden Logistikkonzerne und Teil der Deutsche Post DHL Group. Der Konzern ist in über 220 Ländern und Territorien weltweit präsent und bietet mit mehr als 510.000 Mitarbeitern ein umfangreiches Serviceportfolio im Bereich Versand. Wir haben bei Thomas Kempkes aus dem Strategischen Partnermanagement der Deutsche Post und DHL Paket nachgefragt, wie das Unternehmen Nachhaltigkeit mit schnellem und zuverlässigem Versand kombiniert.

Pickware: Lieber Thomas, möchtest du uns kurz erzählen, was deine Position und Aufgaben bei DHL sind?

Thomas Kempkes: Ich bin Teamleiter im Strategischen Partnermanagement Post und Paket. Wir betreuen dort über 70 Partner und Premium Partner, um die beste User Experience für unsere Produkte und Services in den Systemen zu ermöglichen, die bei unseren Kund:innen im Einsatz sind.

Denkt man an Onlinebestellungen und Paketversand, spielt zwangsläufig auch die Verpackung eine große Rolle. Wie wichtig ist Verpackungsmaterial für den Transport einer Sendung?

Paketnetzwerke sind heute hochautomatisiert, um auch große Sendungsaufkommen in kürzester Zeit zuzustellen. Beim Transport kann ein Paket daher in Ausnahmefällen sehr hohen Belastungen ausgesetzt sein. Beim Stapeln von Paketen ist nicht ausgeschlossen, dass schwere Pakete auf Leichten platziert werden. Auch Stöße durch andere Pakete können vorkommen. Im schlechtesten Fall haben sie ein Gewicht von jeweils bis zu 31,5 Kilogramm. Eine weitere Herausforderung sind mögliche Temperaturschwankungen. Je nach Transportweg kann ein Paket mehrere Stunden extremer Hitze oder Kälte ausgesetzt sein – zwischen -10 und +60 Grad.

Kann ich eine gute und ausreichende Verpackung trotzdem irgendwie mit Umweltfreundlichkeit kombinieren?

Unbedingt. Wer bestellte Ware gut verpackt, stellt sicher, dass sie in einer unversehrten und professionellen Verpackung entgegengenommen wird und punktet mit einem guten ersten Eindruck. Darüber hinaus ist eine sichere Verpackung aber auch wesentlich nachhaltiger, denn die CO2-Bilanz eines beschädigten, erneut verpackten und wieder versendeten Pakets ist immens höher als das Paket einmal sicher – auch mit mehr Verpackungsmaterial – zu verpacken. Richtig Verpacken lohnt sich also gleich mehrfach und eben auch für die Umwelt.

Wie verpacke ich als Onlinehändler mein Paket am besten, um Schäden zu vermeiden?

Damit die Ware exakt so bei den Kund:innen ankommt, wie sie abgeschickt wurde, sollten drei Schritte beachtet werden. Im ersten Schritt gilt es, die richtige Außenverpackung zu wählen. Schachteln, die bereits zur Lagerung der Ware genutzt wurden, halten den Verpackungsanforderungen in aller Regel nicht mehr stand. Besser sind stabile Schachteln aus Wellpappe ohne Schlitze oder Griffe. Wir empfehlen ab 5 kg zweiwellige
Wellpappschachteln zu nutzen. Die Größe richtet sich nach dem Inhalt inklusive der
Umverpackung, etwas Spielraum sollte auch noch eingerechnet werden. Haben die Waren direkten Kontakt zur Außenverpackung, ist der Karton zu klein gewählt. Je länger der Transportweg und je empfindlicher die Ware, desto fester sollte die Umverpackung sein.

Dann geht es an die Innenverpackung und das Schließen von Hohlräumen. Die Ware sollte von allen sechs Seiten – jeweils seitlich sowie von oben und unten – gepolstert sein. Hier kann man verschiedene Materialien nehmen, wie zum Beispiel Formpolster, Luftkammerbeutel oder loses Füllmaterial. Je schwerer und empfindlicher der Inhalt, desto besser sollte die Polsterung sein . Hier noch ein Tipp: Schwere Waren immer nach unten legen und leichte nach oben. Besonders empfindliche Ware am besten weit nach innen packen. Sind mehrere Produkte in einer Verpackung, sollten die einzelnen Packgüter sich nicht berühren.

Als letztes noch der Verschluss. Zum zuverlässigen Verschließen des Pakets eignet sich ein Kunststoffklebeband oder fadenverstärktes Papierklebeband. Sie haben eine hohe Klebkraft und sind reißfest. Das Band sollte mindestens 50 mm breit sein und wird über die Kantenseite hinaus verklebt.

Gibt es Versandmaterial, das du aufgrund seiner umweltfreundlichen Eigenschaften besonders empfehlen kannst?

Definitiv! Wer besonders auf Nachhaltigkeit achtet und bewusster versenden möchte, findet mittlerweile ein großes Angebot an recyceltem Material oder Verpackungen aus Rohstoffen wie Zuckerrohr auf dem Markt. Bei uns im Shop bieten wir zum Beispiel spezielle ECO Versandtüten in verschiedenen Größen an. Die ECO Versandtüte besteht aus flexiblem und gleichzeitig robustem Papier aus verantwortungsvollen Quellen. Ein weiterer Vorteil in puncto Nachhaltigkeit und Kundenfreundlichkeit ist die einfache Wiederverwendbarkeit im Falle einer Retoure. Durch den zweiten integrierten Klebestreifen lassen sich die Versandtüten ganz einfach wiederverschließen.

Wir haben außerdem sogenannte Linerless Label entwickelt, die als Rollen beziehbar und selbstklebend sind, jedoch ohne Trägermaterial auskommen. Das bedeutet 100% mehr
Label auf der klassischen Labelrolle bei gleichem Durchmesser. Dadurch muss die Rolle seltener gewechselt werden und es fällt kein Abfallprodukt mehr an.

DHL ist weltweit aktiv und mit unzähligen Fahrzeugen, im Schienentransport sowie auch im Luftraum unterwegs. Wie steht das Unternehmen dem Thema Nachhaltigkeit generell gegenüber?

Deutsche Post & DHL setzt sich stark mit dem Thema der Nachhaltigkeit auseinander und geht da auch einen konsequenten Weg. Bereits seit 2011 transportieren wir mit GoGreen alle nationalen Päckchen und Pakete unserer DHL Privatkunden CO2-neutral durch Investitionen in weltweite Klimaschutzprojekte und tragen damit zum Schutz der Umwelt bei. Unsere Mission ist, bis 2050 alle logistikbezogenen Emissionen auf null zu reduzieren. Dafür haben wir ein neues deutschlandweites Nachhaltigkeitsprogramm ins Leben gerufen.

Was umfasst dieses Programm grob?

Der weitere Ausbau unserer emissionsfreien E-Fahrzeugflotte ist ein großer Bestandteil des Programms. Auch in allen anderen Transport-Bereichen testen wir bereits alternative Antriebsarten und nachhaltige Kraftstoffe.

Lieber Thomas, wir bedanken uns für das Interview!

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