Einzelkommissionierung, Rollende Kommissionierung, Sammelkommissionierung – wie unterscheiden sich diese Kommissionierungsarten und wann sollten sie eingesetzt werden? Die Kommissionierung ist der teuerste Prozess in der Logistik. Demnach lohnt es sich durch effiziente und optimale Kommissionierprozesse Zeit und somit Kosten einzusparen, wobei die eingesetzte Kommissionierstrategie eine wesentliche Rolle spielt.
Doch welche Kommissionierstrategie ist die Beste? Auf diese Frage gibt es keine allgemeingültige Antwort. Je nach Lagerstruktur, Anzahl täglicher Bestellungen, Artikelgewicht und -größe, Anzahl Bestellpositionen etc. unterscheiden sich die Anforderungen sowie die Vor- und Nachteile der unterschiedlichen Kommissionierungsarten. Es kann sogar Sinn ergeben, alle drei Kommissionierarten in Kombination einzusetzen und situationsabhängig zu entscheiden, welche die meisten Vorteile bietet.
Wie der Name schon sagt, wird bei der Einzelkommissionierung jede Bestellung einzeln abgearbeitet. Der Lagermitarbeiter nimmt eine einzelne Bestellung auf und kommissioniert die darin enthaltenen Positionen. Im Anschluss wird der Auftrag am Packtisch weiterverarbeitet und für den Versand vorbereitet.
Diese Kommissionierstrategie eignet sich vor allem in kleineren Lagern mit einer geringen Anzahl täglicher Bestellungen. Aber auch bei Bestellungen, die eine überdurchschnittlich große Anzahl an Artikeln oder sehr große oder schwere Artikel enthalten, ist die Einzelkommissionierung sinnvoll. Aufgrund der getrennten Bearbeitung der Bestellungen entstehen bei dieser Methode lange Laufwege und ein hoher Zeitaufwand. Bei einer großen Anzahl an Bestellungen mit wenigen kleinen Artikeln oder Einpöstern ist diese Methode deshalb nicht zu empfehlen. Wie das mit Pickware WMS abläuft, erfährst du in unserem Pickware Tutorial zur Einzelkommissionierung.
Bei der Rollenden Kommissionierung (auch bekannt als Boxen-Kommissionierung) werden mehrere Bestellungen (i. d. R. 6–9) gleichzeitig bearbeitet. Dabei wird eine bestimmte Anzahl an Bestellungen aufgenommen und jeder Bestellung eine Kommissionierkiste auf einem Kommissionierwagen zugewiesen. Die Positionen der Bestellungen werden in einer Pickliste zusammengefasst. Während der Kommissionierung werden die Artikel in die verschiedenen Kisten einsortiert, sodass die Aufträge im Anschluss am Packtisch nur noch kistenweise weiterverarbeitet und versandbereit gemacht werden müssen.
Diese Strategie eignet sich besonders für mittelgroße bis große Lager mit einer großen Anzahl an Bestellungen und möglichst kleinen Artikeln. Durch die gleichzeitige Kommissionierung mehrerer Aufträge sparst du dir doppelte Laufwege und somit kostbare Zeit. Um diese Strategie einzusetzen, sind ausreichend große Gänge für den Kommissionierwagen in deinem Lager notwendig. Diese Strategie ist nur bei kleinen Artikel möglich, die direkt in Kisten kommissioniert werden können. Wie das mit Pickware WMS abläuft, erfährst du in unserem Pickware Tutorial zur Rollenden Kommissionierung.
Bei der Sammelkommissionierung werden ebenfalls mehrere Bestellungen (i. d. R. bis zu 20) auf einmal verarbeitet. Der Unterschied zur Rollenden Kommissionierung liegt darin, dass alle Artikel in nur einen Behälter kommissioniert werden. Erst nach der Kommissionierung werden die Artikel dann am Packtisch – meistens von einem zweiten Mitarbeiter – den einzelnen Aufträgen zugeordnet.
Diese Strategie eignet sich besonders bei großen Lagern mit einer sehr großen Anzahl an Bestellungen mit vielen verschiedenartigen Artikeln, da die Artikel im Gegensatz zur Rollenden Kommissionierung nicht in gleich große Kommissionierkisten passen müssen. Durch die Arbeitsteilung zwischen Picker und Packer werden sehr kurze Kommissionierzeiten erreicht und die große Anzahl an gleichzeitig kommissionierten Aufträgen reduziert die Laufwege. Auch für die Sammelkommissionierung bietet Pickware WMS eine effiziente Lösung. Hier geht’s zum Pickware Tutorial zur Sammelkommissionierung.
Mittels individueller Pickprofile können deine Mitarbeiter die kommissionierbereiten Bestellungen für die einzelnen Kommissionierarten beispielsweise nach Einpöster-Bestellungen oder Bestellungen mit besonders vielen oder großen Artikeln filtern. Mit den mobilen Pickware WMS Scannern ist ein flexibler Wechsel der Kommissionierstrategie mit wenigen Klicks möglich. So nutzt du das Potenzial der dynamischen Kommissionierung und passt diese optimal an die aktuellen Gegebenheiten an. In unserem Pickprofile Tutorial zeigen wir dir, wie du mit Pickware WMS individuelle Pickprofile einrichtest, um den Kommissionierprozess an deine Bedürfnisse anzupassen.
Pick-by-Paper ist in der Praxis immer noch die meistgenutzte Kommissioniermethode, obwohl sie weder zeitgemäß noch effizient ist. Die Fehlerquote und der Zeitaufwand sind sehr hoch und es kann lediglich einzeln kommissioniert werden. Eine flexible und dynamische Kommissionierung mit Rollender oder Sammelkommissionierung ist unmöglich. Mittels barcodebasierter Kommissionierung mit digitalen Picklisten auf mobilen Geräten optimierst du deine Prozesse im Versand und minimierst Packfehler. Dank der Echtzeitsynchronisation mit deinem Shopware Backend kann der aktuelle Status des Kommissioniervorgangs jederzeit verfolgt werden. Ein Wechsel auf Pick-by-Scan mit der Pickware WMS Versand App lohnt sich also.