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Lager
| 02.06.2022

Wichtige Lagerkennzahlen und wie du sie optimierst (inkl. Formeln zur Berechnung)

Lagerkennzahlen sind ein wichtiger Faktor, um deine Prozesse so effizient wie möglich zu gestalten. Da in deinem Lager zahlreiche Prozesse nebeneinander stattfinden, lassen sich wichtige Kennzahlen in deinem E-Commerce Lager an unterschiedlichen Stellen ermitteln.

Welche Lagerkennzahlen gilt es zu beachten?

Durch die Evaluation von Lagerdauer, Abverkaufsquote, Warenbestand und weiteren Lagerkennziffern lassen sich die Prozesse in deinem Lager bewerten und anschließend mit den passenden Stellschrauben optimieren. Mithilfe deiner Lagerkennzahlen erstellst du auch Prognosen für die optimale Nutzung deines Lagers und planst die Lagerzeit, -kosten und -auslastung deiner Bestände bestmöglich. Hierzu solltest du im Hinterkopf behalten, dass nicht alle Lagerkennzahlen gleich relevant für deinen individuellen Geschäftsfall sind und die Wichtigkeit der einzelnen Kennzahlen – beispielsweise in Abhängigkeit von Sortiment, Lagerbeschaffenheit oder Unternehmensgröße – variieren kann. Wir werfen in diesem Beitrag einen Blick auf die wichtigsten Kennzahlen, die typischerweise in E-Commerce Lagern relevant sind, und erklären dir, was hinter den jeweiligen Begriffen steckt.

Wieso lohnt sich das Tracking von Lagerkennzahlen?

Die Auswertung und Optimierung der Kennzahlen lässt sich mit einer zuverlässigen Warenwirtschaft und digitalen Erweiterungen für dein Lager optimal durchführen. Einige Gründe, um deine Lagerkennzahlen zu evaluieren und Optimierungen abzuleiten sind:

  • Fehlerhafte Prozesse werden angepasst
  • Lagerbestände werden genau berechnet
  • Lagerfläche wird optimal genutzt
  • Bestandsplanung wird optimiert
  • Lagerprozesse greifen besser ineinander
  • Geringere Kapitalbindung

Lagerkennzahl: Lagerdauer

Mithilfe der durchschnittlichen Lagerdauer ermittelst du, wie viel Zeit deine vorrätigen Produkte im Durchschnitt in deinem Lager verbringen. Die Lagerdauer ist eine äußerst wichtige Kennzahl, da die Lagerung von Produkten dein Kapital bindet. Je länger sich Waren in deinem Lager befinden ohne verkauft zu werden, desto mehr Kapital wird gebunden und desto weniger liquide ist dein Unternehmen. 

Um deine Lagernutzung zu optimieren, empfiehlt sich der Einsatz einer Warenwirtschaft, da sie dir Tools zur Auswertung deiner Lagerdauer und Funktionen zur optimalen Bestandsplanung an die Hand gibt. So unterstützen dich insbesondere Funktionen wie das Setzen von Bestandsgrenzen und automatische Bestellvorschläge darin, deine Lagerkapazitäten stets bestmöglich zu nutzen, ohne zu viele oder zu wenige Produkte vorrätig zu haben.

Die Lagerdauer kannst du pro Jahr, Monat, Woche oder sogar tagesweise errechnen. Um diese Rechnung durchzuführen musst du neben dem Zeitraum den Wareneinsatz, den durchschnittlichen Lagerbestand und die Lagerumschlagshäufigkeit errechnen.

Formel zur Berechnung der Lagerdauer

Wareneinsatz (Formel): 

Wareneinsatz = Lageranfangsbestand + Lagerzugänge – Lagerendbestand

Durchschnittlicher Lagerbestand (Formel): 

Durchschnittlicher Lagerbestand = (Lageranfangsbestand + Lagerendbestand) / 2

Lagerumschlagshäufigkeit (Formel):

Lagerumschlagshäufigkeit = Wareneinsatz / Durchschnittlicher Lagerbestand

Durchschnittliche Lagerdauer (Formel):

Durchschnittliche Lagerdauer = Zeitraum / Lagerumschlagshäufigkeit

Lagerkennzahl: Lagerumschlagshäufigkeit

Die Lagerumschlagshäufigkeit gibt an, wie häufig dein durchschnittlicher Lagerbestand innerhalb eines bestimmten Zeitraums verkauft und wieder aufgefüllt wird. Häufig beträgt der Zeitraum, für den diese Kennzahl berechnet wird, ein Jahr. Die Berechnung kannst du nicht nur für einzelne Artikel, sondern auch für dein gesamtes Lager durchführen. Die Lagerumschlagshäufigkeit hilft dir unter anderem dabei, deine Bestandsgrenzen zu optimieren. 

Um einen optimalen Wert für dein Lager zu finden, eignet sich der Vergleich mit früheren Auswertungen ebenso wie mit branchenüblichen Werten. Stellt sich heraus, dass sich bestimmte Produkte ganzjährig in deinem Lager befinden, ist dies ein Indikator dafür, dass unnötig Kapital gebunden wird. An dieser Stelle solltest du überlegen, deine Bestände entweder anzupassen oder einzelne Produkte aus deinem Portfolio zu entfernen. Sollte dir das Risiko zu hoch sein, durch geringe Bestände nicht lieferfähig zu sein, empfiehlt sich beispielsweise die Zusammenarbeit mit Lieferanten mit kurzer Lieferdauer. Hiermit kannst du deine Lagernutzung optimieren und bist trotzdem stets in der Lage, schnell auf Kaufanfragen zu reagieren.

Formel zur Berechnung der Lagerumschlagshäufigkeit

Lagerumschlagshäufigkeit (Formel):

Lagerumschlagshäufigkeit = Wareneinsatz / Durchschnittlicher Lagerbestand

Lagerkennzahl: Abverkaufsquote

Die Abverkaufsquote gibt Auskunft darüber, wie viele Produkte deines Bestandes innerhalb einer bestimmten Verkaufsperiode verkauft wurden. Sie kann insbesondere bei Saisonware oder bei der Einführung von neuen Produkten hilfreich sein. Bei einer geringen Abverkaufsquote können entgegenwirkende Maßnahmen eingeleitet werden:

Hierzu zählen beispielsweise gesonderte Verkaufsaktionen oder eine Anpassung der Lagerbestände. Die Abverkaufsquote zählt zwar zu den Lagerkennzahlen, wird jedoch primär im Einkauf und Vertrieb verwendet, um zu ermitteln, wie erfolgreich deine gelagerte Ware im Verkauf performt.

Formel zur Berechnung der Abverkaufsquote

Abverkaufsquote (Formel):

Abverkaufsquote = (Abverkaufte Menge eines Artikels / Eingekaufte Menge eines Artikels) x 100 %

Lagerkennzahl: Bewerteter / Physischer / Reservierter Warenbestand

Der Warenbestand ist neben der Bewertung deiner Bestände auch für die Bestandsplanung sowie die reibungslose Durchführung deiner Inventur wichtig. Dabei wird zwischen dem bewerteten, physischen und reservierten Warenbestand unterschieden. Der physische Lagerbestand gibt an, wie oft ein Artikel noch im Lager vorhanden ist. In deiner Warenwirtschaft kannst du diesen Wert einfach ablesen. 

Über den verfügbaren Lagerbestand erfährst du, wie oft ein Artikel noch zum Verkauf zur Verfügung steht. Auch diesen Wert findest du über deine Warenwirtschaft heraus. Der reservierte Lagerbestand entspricht der Differenz zwischen dem physischen und verfügbaren Lagerbestand. Er gibt an, wie oft ein Produkt aktuell bestellt, jedoch noch nicht versandt wurde. Den durchschnittlichen Lagerbestand kannst du für verschiedene Zeiträume errechnen. Teilst du die Rechnung am Ende durch zwei wie – in der Formel unten – ergibt sich der Wert für einen Monat. 

Formel zur Berechnung des Warenbestands

Reservierter Lagerbestand (Formel): 

Reservierter Lagerbestand = Physischer Lagerbestand – Verfügbarer Lagerbestand

Durchschnittlicher Lagerbestand (Formel): 

Durchschnittlicher Lagerbestand = (Lageranfangsbestand + Lagerendbestand) / 2

Lagerkennzahl: Retourenquote

Eine besonders wichtige Kennzahl im Bereich E-Commerce ist die Retourenquote, da online wesentlich mehr Ware retourniert wird, als im stationären Handel. Die Retourenquote errechnet sich aus dem Verhältnis von versandter zu retournierter Ware. Anhand der Höhe deiner Retourenquote kannst du verschiedene Dinge ablesen: Wie zufrieden sind deine Kunden mit deinen Produkten? Wie aussagekräftig sind die Produktdarstellungen in deinem Onlineshop? Wie zuverlässig ist dein Versandprozess? 

Da die Abwicklung von Retouren hohe Kosten verursachen kann, sollte deine Retourenquote so niedrig wie möglich sein. Die Berechnung der Retourenquote lässt sich auf zwei Arten durchführen, monetär und anhand der Menge. 

Formel zur Berechnung der Retourenquote

Retourenquote Mengeneinheiten (Formel): 

Retourenquote = (Umsatzvolumen aller Bestellungen / Anzahl der Bestellungen) x 100 %

Retourenquote Geldeinheiten (Formel):

Retourenquote = (Geldwert der Retouren / Geldwert der Gesamtverkäufe) x 100 %

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